Hermann J. Roth / Thilo Mechau

12.05. – 02.06.2019
Molekulare und monumentale Ästhetik
Vernissage: Sonntag, den 12.05.2019, 11 Uhr
zugleich 90. Geburtstag von H.J. Roth

Begrüßung: Dietmar Israel, Vorsitzender des BBK Karlsruhe e. V.
Grußworte: Prof. Peter Weibel, Leiter des ZKM
Einführung: Simone Maria Dietz M. A.

Am Flügel: Ute Deussen und Cornelia Gengenbach
Finissage: Sonntag, den 02.06.2019, 11 Uhr

Samstag, 18. Mai 2019, 15 Uhr:
Vortrag Prof. Dr. Dr. h. c. Hermann J. Roth: Vom Molekül zur Kunst

Der Pharmazeutisch-medizinische Chemiker Hermann J. Roth befasst sich seit den 70er Jahren mit der Bildenden Kunst als er damit begann, in seinen Vorlesungen komplizierte Strukturformeln von Wirkstoffen, Naturstoffen und Arzneistoffen an der Tafel durch grafische Aufbereitung verständlicher und sympathischer zu gestalten.
Damit gelingt es ihm, die Ästhetik von Molekülen, die bislang keine Objekte künstlerischen Schaffens gewesen sind, sichtbar zu machen und zu gestalten. Er gelangt in das Grenzgebiet zwischen Wissenschaft und Kunst. Submikroskopische Symmetrie und Chiralität werden greifbar. Strukturformeln korrespondieren mit bekannten Objekten des Alltags. Daraus entwickelte sich peu á peu eine Kunstrichtung, die man heute Molekulare Ästhetik nennt.
Seine Grafiken und räumlichen Objekte können in folgende Themenkreise unterteilt werden: Korrespondenzen, Lineare Symmetrie und Palindrome, Zentrosymmetrie, Ornamentik, Chiralität, Figuren im projizierten Diamant-Kristallgitter.
Wenn von Kristallgittern die Rede ist, sollte daran gedacht werden, dass Kristalle und Moleküle dreidimensionale Objekte sind.
Diese Überlegung veranlasste Roth, räumliche Modelle zu formen, wobei aus käfigartigen Verbindungen kompakte, ästhetisch anmutende Körper entstanden (Adamantan, Bicyclooctan, Twistan).
Das ist eine der beiden künstlerischen Aktivitäten, die heute im Vordergrund stehen. Die andere ist die Konstruktion architektonischer Objekte aus Plexiglas und punktgeschweißtem Drahtgitter (Elbphilharmonie, Kleine Kirche (Ecclesia parva), Petrus-Jakobus-Kirche, Pyramide, Triumphbogen).

Als Photograph an der Fakultät für Architektur der Universität Karlsruhe beschäftigte Thilo Mechau sich mit Dokumentation und Interpretation von Baukunde und -kunst. Auf Exkursionen und privaten Reisen nach Italien und Ägypten entstanden die in dieser Ausstellung gezeigten Aufnahmen, die sich in mehreren Serien dem Thema monumentaler Ästhetik/Ästhetik von Monumenten widmen. Durch spezielle Blickwinkel und genaue Beobachtung von Licht und Schatten werden bekannte Motive in einem neuen Zusammenhang von Raum und Struktur dargestellt.

Thilo Mechau, Karnaksäulen, SW-Fotografie

Thilo Mechau, Karnaksäulen, SW-Fotografie

Hermann Roth, Enterobactin, Druckgrafik, 20 x 30 cm. Foto, Sandro Vadim

Hermann Roth, Enterobactin, Druckgrafik, 20 x 30 cm. Foto, Sandro Vadim

Hermann Roth, Aplasmomycin A, Druckgrafik, 20 x 30 cm. Foto, Sandro Vadim

Hermann Roth, Aplasmomycin A, Druckgrafik, 20 x 30 cm. Foto, Sandro Vadim

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